Blattlaus
Gartenzauber

Blattläuse auf natürliche Art bekämpfen

Blattläuse können einen ziemlich großen Schaden an Pflanzen anrichten. Nicht nur, dass sie die Pflanze aussaugen, sie sind auch Überträger von Pflanzenviren. Daher sind sie auch nicht nur für Hobbygärtner sondern sogar in der Landwirtschaft ein echtes Problem.

Die kleinen Tierchen lieben den Saft der Pflanze, an den sie mit Hilfe ihres Saugrüssels heran kommen. Sie stechen gezielt in ein Leitbündel und saugen aus der Pflanze den sogenannte Phloemsaft. Ausgeschieden wird dann der Honigtau, der einen klebrigen Film auf der Pflanze zurück lässt. 

Ameisen lieben diesen Honigtau und schützen daher die Blattläuse vor Fressfeinden. Mehr noch, sie halten sich die Läuse quasi wie Milchkühe. Aber auch andere Insekten wie beispielsweise Bienen und Wespen nutzen den Honigtau als Nahrungsquelle. Bleibt der klebrige und zuckerhaltige Honigtau auf der Pflanze und wird nicht von Insekten abgeerntet, kann es schnell zur Ansiedlung von Schwärzepilzen führen. Die Photosynthese der Pflanze kann dadurch beeinträchtigt werden.

Behandelt man die Pflanze mit chemischen Pflanzenschutzmitteln könnte der Honigtau dazu beitragen, dass die Insekten, die sich davon ernähren, sterben. Und ein Insektensterben ist etwas, das wir gar nicht wollen! Wir brauchen diese kleinen (wenn auch etwas nervigen) Tierchen ganz dringend! Sie sind Nützlinge.

Blattlaus

Bienen und Hummeln sammeln manchmal nicht nur Nektar sondern auch Honigtau. Dadurch unterscheiden sich Honige im Geschmack und in der Farbe. Je nach dem, von welcher Pflanze sich die Laus ernährt hat ist auch der Honigtau etwas anders.

Eine natürliche Waffe gegen Blattläuse

Die Blattläuse vermehren sich explosionsartig. Daher sollte man schon schauen, dass man sie los wird wenn man die Pflanze noch retten will. Um gegen sie vorzugehen sind zum Glück keine Chemiekeulen notwendig. Denn es gibt ja die Marienkäfer bzw. die Marienkäferlarven!

Die Marienkäferlarven gibt es ziemlich sicher in jedem Garten. Man muss nur einmal genau hinschauen. Beispielsweise krabbeln sie im Frühling auf Bäumen umher. Dort habe ich schon unzählige herumlaufen sehen. Sie rasen gerne munter mit den Ameisen zusammen den Baum rauf und runter. Ich finde, die Marienkäferlarven sehen ein bisschen aus wie winzige Scropione. Aber ich mag sie gerne und nehme sie auch gern mal auf die Hand. 

Wenn man sie entdeckt hat kann man die Marienkäferlarven einfach im Garten einsammeln. Eine kleine Schachtel mit ein paar Luftlöchern für den Transport müsste ausreichen. Dann kann man sie direkt auf die befallene Pflanze geben. Solange Nahrung da ist werden die Marienkäferlarven auch da bleiben.

Marienkäferlarven sollten nicht bei zu kalten oder heißen Temperaturen ausgebracht werden. Auch starker Wind oder regen ist nicht vorteilhaft. Daher ist es sinnvoll vor dem einsammeln (oder bestellen) das Wetter im Auge zu haben.

Meine Tomatenpflanze und meine Chillipflanze auf dem Balkon war über und über mit Läusen befallen. Es hat nur so gewimmelt und sie waren vom Honigtau auch schon total klebrig. Ich habe alles ausprobiert was es an gängigen Hausmitteln so gibt. Mit Brennnesselsud besprühen, Streichhölzer in die Erde stecken, die Pflanze abwaschen (was ja bekanntlich bei Tomaten eher nicht geht)… Alles vergeblich!

Die Marienkäferlarven haben nach nur zwei Tagen meine Pflanzen so sauber geleckt, das man meinen konnte sie sind gerade neu gewachsen. Sogar der ganze klebrige Honigtau war verschwunden. Die nimmersatten Marienkäferlarven waren dann aber leider auch bald weg. Die haben sich wohl auf die Suche nach mehr Blattläusen gemacht. 

Ich finde keine Marienkäferlarven

Wer keinen Garten hat oder einfach keine Marienkäferlarven finden kann, der kann sich die kleinen Tierchen auch im Internet bestellen. Natürlich habe ich das zu Testzwecken auch ausprobiert. Und ich war wirklich begeistert! 

Marienkäferlarven* online bestellen

anschauen*

Die Marienkäferlarven kommen in einem Döschen zusammen mit Papierschnipseln. Diese Papierschnipsel verteilt man einfach mit einer Pinzette auf der Pflanze. Und los gehts. Die Marienkäferlarven bekommen als Entschädigung für ihre Reise im Döschen ein wares Festmahl, auf das sie sich natürlich auch ausgehungert stürzen!

Wozu sind die Marienkäferlarven noch gut?

Also, sie sollen ja auch bei Spinnmilben helfen. Doch leider – oder besser gesagt zum Glück – hatte ich erst eine einzige Pflanze mit Spinnmilben. Eine Gurkenpflanze. Dort habe ich auch meine Marienkäferlarven drauf gegeben. Ich war dann aber im Urlaub und konnte das Geschehen nicht überwachen und lenken. Daher hat es mit den Spinnmilben nicht geklappt und die Gurke ist leider gestorben… 🙁

Aber ich bin mir sicher, dass es geklappt hätte wenn ich da gewesen wäre. Wahrscheinlich hätten die paar Marienkäferlarven noch ein bisschen Verstärkung gebraucht. Es waren nämlich nur ca. 2-3 Stück bei dieser Pflanze im Einsatz.

Wenn jemand Erfahrung mit Marienkäferlarven und Spinnmilben hat, bitte immer her damit. Wobei ich aber hoffe, so einen Befall nicht mehr zu bekommen. Die Spinnmilben sind schon sehr, sehr hartnäckig und gefährlich für alle anderen Pflanzen drum rum!

Marienkaefer_auf_Blatt

Das harte Zeug

Davon kann ich selbstverständlich nur abraten!

Natürlich können Blattläuse auch mit diversen Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden. Doch zu welchem Preis!? Das Gemüse oder Obst, das im eigenen Garten oder auf dem Balkon wächst soll ja zu 100% Bio sein. Das ist schließlich einer der guten Gründe selbst anzupflanzen. Regionaler und unbehandelter gehts kaum noch. Wieso sollte man sich also seine Ernte mit Chemie und Gift versauen. Aber auch Zierpflanzen gefällt so eine Giftbehandlung nicht unbedingt. Verständlicherweise!

Noch dazu ist unsere arme Umwelt sowieso schon so sehr belastet, dass man einfach alles geben sollte, es nicht noch schlimmer zu machen. Jedes bisschen Chemie und Gift, das wir NICHT einsetzen ist schon sehr viel Wert. 

Läuse werden zudem nicht nur von Marienkäferlarven gefressen. Man kann noch sehr viel mehr ausprobieren, sollten die Marienkäfer wider erwarten nicht helfen können. Da gibt es beispielsweise die Schwebfliegenlarven, Florfliegenlarven (sogenannte Blattlauslöwen), Schlupfwespenlarven, Raupenfliegen, Raubwanzen, Laufkäfer, Weichkäfer, Spinnen und sogar Vögel.

Probiere einiges davon aus. Und schreibe Deine Erfahrungen natürlich sehr gerne in die Kommentare!

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