Die Blätter färben sich bunt, der Herbst zieht ins Land. Für Igel beginnt jetzt die wichtigste Zeit des Jahres! Die Vorbereitung auf den Winterschlaf. Viele aufmerksame Gartenbesitzer fragen sich deshalb, ob für die kleinen Gartenbewohner ein einfacher Laubhaufen wirklich als Unterschlupf ausreicht, oder sollte man besser ein Igelhaus kaufen?
Die schnelle Antwort ist: Beides kann funktionieren. Doch es gibt Unterschiede. Und genau diese schauen wir uns in diesem Artikel näher an.
Warum Igel jetzt ein Winterquartier brauchen
Sobald die Temperaturen sinken, wird es für Igel ernst. Sie müssen sich nicht nur eine ordentliche Fettschicht anfressen, sondern auch ein sicheres Versteck finden. Denn ohne einen geschützten Rückzugsort überstehen die kleinen Stachelritter den Winter kaum.

In der Natur nutzen Igel dafür gerne Laubhaufen, Hecken, Holzstapel oder kleine Erdmulden. Doch diese natürlichen Quartiere sind heute seltener geworden. Gepflegte Gärten, Laubbläser und fehlende Wildhecken machen es den Tieren schwer. Dazu kommen Gefahren wie Straßenverkehr, Rasenmäher oder sogar Hunde und Katzen.
Laubhaufen – der natürliche Klassiker
Ein Laubhaufen im Garten ist für Igel fast wie ein kleines Paradies. Es ist kuschelig warm, weich und voll mit Material, das sie sich zurechtstopfen können. Wenn du im Herbst das Laub in einer ruhigen Gartenecke einfach liegen lässt, hast du damit schon einen wertvollen Beitrag für die Tiere geleistet. Auch hoch gewachsenes Gras oder ein Holzstapel bieten gute Verstecke. Und das nicht nur für Igel, sondern auch für viele andere kleine Gartenbewohner.
Doch die Sache hat einen Haken: Ein Laubhaufen ist nicht besonders stabil. Wind, neugierige Hunde oder der eigene Drang, den Garten „aufzuräumen“, können das Quartier schnell zerstören. Außerdem schützt ein Laubhaufen kaum vor Feuchtigkeit. Wird es zu nass, suchen sich die Igel lieber etwas anderes. Für den Winterschlaf ist er daher meist nicht zuverlässig – im Sommer dagegen bleibt er ein schöner Rückzugsort.
Ein Igelhaus kaufen – überleben leicht gemacht
Hier kommt ein Igelhaus ins Spiel. Igel verschlafen die kalte Jahreszeit komplett. Erst im März oder April erwachen sie langsam, wenn wieder Insekten und andere Futtertiere zu finden sind. Je nach Wetter kann es sogar sein, dass sie ihren Unterschlupf bis in den Mai nicht verlassen.



Ein Igelhaus zu kaufen und an einem geschützten Platz aufzustellen, ist eine sehr gute Möglichkeit, den Tieren einen sicheren Winterschlafplatz zu bieten. Es ist unkompliziert, sieht hübsch aus und macht Freude, wenn ein Igel einzieht.
Damit sich die kleinen Gäste rundum wohlfühlen, sollte das Igelhaus vor dem Eindringen anderer Tiere geschützt sein. Die meisten Häuser haben dafür eine Abbiegung oder kleine Wendungen im Inneren. Ideal ist ein ruhiger, schattiger Platz unter Sträuchern, Hecken oder hinter einem Holzstapel. Ein bisschen Tannenzweig- oder Moos-Tarnung macht es noch gemütlicher. Ein wenig trockenes Laub in der Nähe nutzen Igel gern, um ihr Nest innen weiter auszupolstern.
Auch wenn die Neugier groß ist: Lieber nicht nachsehen! Ist der Winterschlaf erst einmal begonnen, darf der Igel nicht gestört werden.
Das Schöne daran ist, dass ein Igelhaus nicht nur im Winter nützlich ist. Auch im Sommer können Igel darin einen Tagesschlafplatz finden oder ihre Jungen aufziehen. Ein weiteres Häuschen kann dann als Futterstelle dienen, bei der das Futter vor Mitessern geschützt ist. Nur die Futternäpfe sollten regelmäßig gereinigt werden.
Die drei beliebtesten Igelhäuser im Überblick
Name | Material | Größe | Besonderheit | Link |
---|---|---|---|---|
Wildlife World HH10 Iglu Igelhaus | Kunststoff auf lackiertem Eisenrahmen | 22 x 59 x 53 cm | Leicht zu reinigen, wasserdicht, umweltfreundlich | Zum Haus* |
Wildlife World HH7 Hogilo Igelhaus | Recycelte Agrarabfälle & Holz | 50 x 39 x 23 cm | Schwenkbarer Deckel zur Reinigung, atmungsaktiv | Zum Haus* |
ARBRIKADREX Winterfestes Igelhaus | 20 mm starkes Fichten-Vollholz, witterungsbeständig | 45 x 40 x 28 cm | Labyrintheingang, EasyTouch-Rattenklappe, kein Bausatz | Zum Haus* |
So fühlen sich Igel richtig wohl
Igel mögen es trocken und geschützt. Wird ihr Unterschlupf zu feucht, ziehen sie lieber weiter. Darum lohnt es sich, das Igelhaus sorgfältig aufzustellen und ein wenig zu „veredeln“: ein bisschen Laub, Tannenzweige oder Moos machen es gemütlich.

Auch andere Tiere wie Erdkröten, Spitzmäuse oder Mauswiesel können das Haus nutzen. Und das ist auch völlig in Ordnung. Wer möchte, kann gleich mehrere Häuser aufstellen, so hat jeder kleine Gartenbewohner seinen Rückzugsort.
Ein paar wertvolle Tipps, damit es der kleinen Stachelkugel rundum gefällt:
- Trocken halten: Keine Staunässe, das Haus sollte erhöht oder leicht abgedeckt stehen.
- Innenausstattung: Etwas trockenes Laub als Polster.
- Tarnung: Moos oder Tannenzweige außen für einen natürlichen Look.
- Reinigung: Vor Saisonbeginn oder bei Verschmutzung kurz säubern.
Nicht selten bringen Igel Flöhe, Zecken oder andere kleine Parasiten mit. Die Stacheln schützen vor größeren Angreifern, aber nicht vor den Kleinen. Falls du dir unsicher bist, wie du einem kranken Igel helfen kannst, wende dich an eine lokale Igelstation – dort gibt es kompetente Unterstützung.
Igelhaus kaufen oder selber bauen?
Ein fertiges Igelhaus ist schnell aufgestellt, sieht hübsch aus und bietet sofort einen sicheren Winterschlafplatz. Wer gerne bastelt oder Kinder einbeziehen möchte, kann aber auch einen Bausatz wählen. So können die Kinder beim Zusammenbauen helfen, ohne dass eine Säge nötig ist.
Vor- und Nachteile im Überblick
Variante | Vorteil | Nachteil |
---|---|---|
Fertiges Igelhaus kaufen | Schnell aufgestellt, sofort nutzbar, meist wasserdicht | Preislich meist etwas höher |
Bausatz / selber bauen | Spaß am Basteln, Kinder können mitmachen, Holzreste verwerten | Benötigt Zeit, Geschick und Werkzeug, muss wasserdicht/atmungsaktiv sein |
Fazit – Lohnt es sich, ein Igelhaus zu kaufen?
Ein einfacher Laubhaufen ist ein toller Rückzugsort für Igel – besonders im Sommer oder als kurzfristiges Winterversteck. Für einen sicheren, trockenen Winterschlaf reicht er aber oft nicht aus. Ein Igelhaus bietet den kleinen Gartenbewohnern Schutz vor Nässe, Wind und neugierigen Nachbarn.
Ob kaufen oder selbst bauen – Hauptsache, das Haus steht ruhig, trocken und gut versteckt. Mit ein bisschen Laub, Moos oder Tannenzweigen wird es noch gemütlicher, und die Chancen stehen gut, dass ein Igel sich darin niederlässt.
So kannst du deinen Garten igelfreundlich gestalten, die stacheligen Gäste unterstützen und dabei auch noch Spaß daran haben, sie ungestört zu beobachten – vom ersten Herbstblatt bis zum Frühlingserwachen.