Gerten naturnah gestalten - Unterschlupf
Kleine Naturforscher,  Wildtiere entdecken

Garten naturnah gestalten: Ein Igel-Zuhause schaffen

Ein naturnaher Garten bedeutet Leben. Er bietet Rückzugsorte für viele kleine Gartenbewohner und Insekten. Igel zum Beispiel sind tolle Gartenbewohner, die nachts auf leisen Pfoten unterwegs sind und tagsüber ruhige Verstecke brauchen. Leider fehlen ihnen oft genau diese Rückzugsorte, weshalb sie auf unsere Hilfe angewiesen sind. Mit ein paar einfachen Ideen kannst du deinen Garten naturnah gestalten – so, dass sich Igel wohlfühlen, Schutz finden und sogar Nachwuchs großziehen können. Auch Igelhäuser können dabei unterstützen. Ich zeige dir, wie du deinen Garten ganz leicht naturnah gestalten kannst.

Ein Igel zieht ein – Warum Igel den Garten lieben

In einem ordentlich aufgeräumten Garten haben Tiere wie der Igel kaum Chancen. Dort finden sie einfach zu wenig Futter, keine sicheren Schlafplätze, keine wilden Ecken. Wenn du deinen Garten naturnah gestalten willst, ist das für Igel ein Hauptgewinn. Sie werden kommen und sich heimisch fühlen. Doch was braucht es dazu?

Der Garten muss nicht völlig verwildert und ungepflegt aussehen! Hier ein Laubhaufen, dort ein verwilderter Bereich mit Totholzhaufen und dichten Büschen. Das sind ideale Rückzugsorte um tagsüber zu schlafen, sich zu verstecken und sogar die Jungen großzuziehen. Bepflanze auch einen Bereich mit wilden Blumen. Das sieht nicht nur sehr schön aus und bietet Vorteile für den Gemüsegarten. Es werden Insekten angelockt, die das Ökosystem am laufen halten. Pflanzen werden bestäubt, Igel haben Nahrung.

Mein Tipp: Beobachte einfach mal, was passiert, wenn du eine Ecke im Garten sich selbst überlässt. Du wirst staunen, wie schnell Leben einkehrt. Vielleicht raschelt es ja auch bald verdächtig unter dem Laub.

Garten naturnah gestalten – So gestaltest du deinen Garten igelfreundlich

Stell dir vor, es raschelt leise im Laub – und plötzlich schaut eine kleine Stupsnase hervor. Igel lieben Gärten, aber nur, wenn sie dort auch Unterschlupf, Futter und Ruhe finden. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du deinen Garten in ein gemütliches Igel-Zuhause verwandeln. Ohne, dass er dabei seine Ordnung verliert.

Durchgänge schaffen – bitte keine Gartenzäune ohne Lücke

Igel sind echte Wanderer. Ein einzelner Garten reicht ihnen bei Weitem nicht! Ihr Revier kann bis zu 100 Hektar groß sein. Das bedeutet, sie legen nachts mehrere Kilometer zurück, immer auf der Suche nach Futter, Wasser und einem sicheren Schlafplatz. Blöd nur, wenn überall geschlossene Zäune und Mauern stehen. Dann endet ihre nächtliche Tour abrupt. Und oft auch gefährlich, wenn sie dadurch gezwungen sind, Straßen zu überqueren.

Die Lösung ist herrlich einfach! Ein kleines Loch von etwa 10–15 cm Breite am unteren Zaunrand. Für Hunde oder Katzen ist das zu klein, für Igel aber das perfekte Schlupfloch. So können sie sicher von Garten zu Garten wandern und ihr Revier ungestört nutzen.

Wichtig: Achte darauf, dass keine scharfen Kanten oder spitzen Drähte herausragen. Das könnte den Igel verletzen! Und wenn der Nachbar auch so eine Lücke hat, wird daraus ein richtiges „Igel-Autobahnnetz“.

Hecken, Kompost und naturnahe Strukturen

Je abwechslungsreicher dein Garten, desto wohler fühlen sich Igel – und viele andere Tiere gleich mit. Wer seinen Garten naturnah gestalten möchte, setzt lieber auf lebendige, heimische Hecken statt sterile Gabionen oder blickdichte Kunststoffzäune. Eine dichte Strauchhecke bietet Sichtschutz, Windschutz und jede Menge Versteckmöglichkeiten.

Besonders wertvoll sind heimische Arten, die blühen und Früchte tragen. So gibt es das ganze Jahr über etwas zu holen:

  • Liguster – weiße Blüten, schwarze Beeren, dichter Wuchs
  • Roter Hartriegel – winterhart, trägt Beeren, gut für Vögel und Igel (nicht ganz blickdicht, aber schön bunt)
  • Wildrose – herrliche Blüten, Hagebutten im Herbst
  • Schlehe – frühe Blüte, stacheliger Schutz
  • Weißdorn – dicht, blühend, Beeren für Vögel

Auch ein Komposthaufen ist ein echter Gewinn. Es ist warm, geschützt und voller Regenwürmer und Käfer. Eine wahre Speisekammer für Igel. Und vergiss nicht: Ein paar wilde Ecken mit Laub- oder Reisighaufen wirken wie ein kostenloses Luxushotel für die Stachelträger.

Wasserstellen sicher gestalten

Wasser aufzustellen ist im Grunde das wichtigste. Leider vergessen das viele. Es ist nicht nur für Igel wichtig sondern hilft auch Vögeln, Insekten und vielen anderen Gartenbewohnern. Eine einfache, flache Wasserschale, täglich mit frischem Wasser gefüllt, ist schon eine riesige Hilfe. Denn gerade im Sommer kann Wasser knapp werden. Dabei ist es wichtig, dass die Wasserstelle gut zugänglich und sicher ist. Wenn das Wasser zu tief ist, braucht es unbedingt eine „Kletterhilfe“ wie Steine oder so, um wieder heraus zu kommen. Nicht, dass du noch eine böse Überraschung erlebst…

So machst du es sicher:

  • Teich mit flacher Böschung anlegen, damit Tiere leicht herausklettern können
  • Bei steilen Ufern Rettungsbretter oder Ausstiegshilfen ins Wasser legen
  • Flache Wasserschalen (z. B. Blumentopf-Untersetzer) aufstellen und täglich frisches Wasser nachfüllen
  • Wasserstellen im Schatten platzieren, damit es länger kühl bleibt

Vorsicht bei Mäharbeiten und Mauern

Igel sind echte Versteckkünstler und kuscheln sich gern in Laubhaufen, unter Sträuchern oder zwischen Steinritzen ein. Beim Mähen oder Arbeiten im Garten passiert es schnell, dass man sie übersieht. Und das kann richtig gefährlich werden. Deshalb gilt, immer vorher genau hinschauen und lieber zweimal checken, ob sich irgendwo ein kleiner Stachelträger versteckt. So schützt du deine Gartenbewohner ganz einfach und sorgst für ein sicheres Igel-Zuhause.

Igelhaus – ein gemütlicher Unterschlupf

Vielleicht hast du ja schon mal von einem Igelhaus gehört. Das ist eine super Ergänzung für deinen naturnah gestalteten Garten und bietet Igeln einen sicheren Rückzugsort – gerade in kalten oder nassen Zeiten. Neben wilden Ecken, Laubhaufen und Kompost kannst du mit einem Igelhaus dafür sorgen, dass die Stachelträger einen richtig gemütlichen Platz zum Schlafen, Überwintern oder für die Aufzucht ihres Nachwuchses haben. So hilfst du aktiv dabei, deinen Garten noch igelfreundlicher zu machen – und das ganz unkompliziert.

Garten naturnah gestalten – Natürliche Nahrung fördern

Igel brauchen normalerweise keine extra Fütterung. Wenn du deinen Garten eh naturnah gestalten willst, kommt das Futter für die Igel (also die Insekten) ganz von alleine. Setze also auf die natürlichen Nahrungsquellen und stärke diese.

Zufüttern ist wirklich nur in Ausnahmefällen nötig. Zum Beispiel wenn der Igel im Spätherbst zu leicht ist und der Winter bevorsteht, braucht er extra Energie für den Winterschlaf. Auch kranke, verletzte oder sehr junge Igel, die noch nicht allein zurechtkommen, kannst du mit speziellem Igelfutter unterstützen. Aber grundsätzlich ist es besser, wenn genug natürliche Nahrung zur Verfügung steht.

Kein Platz für Gift im Garten

Chemische Schneckenmittel, Pestizide oder Kunstdünger können den Igeln massiv schaden – sie vergiften nicht nur die Nahrungsquellen, sondern oft auch direkt die Igel selbst. In einem naturnahen Garten haben diese Mittel keinen Platz! Setze stattdessen auf natürliche Methoden wie das Absammeln von Schnecken oder den Einsatz von Nützlingen. So bleibt der Lebensraum für Igel sicher und gesund.

Mulch, Laub & Bodenleben erhalten

Ein gesunder Boden ist das Fundament für eine reiche Nahrungsvielfalt. Mulchen statt Umgraben hilft, das Bodenleben zu erhalten. Laubhaufen bieten zusätzlich Verstecke und Winterquartiere für Igel und andere Gartentiere. Je lebendiger der Boden, desto besser gedeihen Regenwürmer, Käferlarven und Co. – und damit auch die Lieblingsspeise der Igel.

Fazit – Garten naturnah gestalten

Einen Garten naturnah gestalten bedeutet, Lebensraum für Igel und viele andere kleine Gartenbewohner zu schaffen. Mit heimischen Pflanzen, Verstecken wie Laubhaufen und ganz ohne Gift förderst du eine vielfältige Insektenwelt. Die beste Nahrung für Igel. So hilfst du ihnen ganz natürlich, ohne viel Aufwand und Zusatzfütterung. Dein naturnaher Garten wird so nicht nur zum Igelparadies, sondern auch zu einem lebendigen, gesunden Biotop für die ganze Familie.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert