Herbstmüdigkeit? So füllst du deine Energiereserven

Herbstmüdigkeit

Herbstmüdigkeit – warum sie kommt und wie du sie ganz natürlich loswirst

Fühlst du dich im Herbst öfter müde, antriebslos oder irgendwie leer? Willkommen im Club – das geht vielen so. Diese Herbstmüdigkeit ist nichts Ungewöhnliches, und du kannst ganz leicht etwas dagegen tun. Kein komplizierter Ernährungsplan, keine teuren Präparate! Es reichten einfache Kräutertees, ein Löffel Hagebuttenpulver oder ein paar Brennnesselsamen im Müsli, um wieder mehr Energie zu spüren.
Die Natur hat alles, was du brauchst, du musst nur zugreifen.

Warum uns die Herbstmüdigkeit erwischt

Sonne ↓ Vitamin D ↓ Melatonin ↑ Nährstoffe in Obst und Gemüse ↓ Müdigkeit ↑

Wenn die Tage kürzer werden, schaltet der Körper um. Bekommt unser Körper weniger Sonne ab, produziert er auch weniger Vitamin D. Das bedeutet auch weniger Energie. Durch mehr Dunkelheit wird mehr Melatonin ausgeschüttet und wir sind müder. Und weniger Nährstoffe im Essen bringen ebenfalls ein schlappes Gefühl.
Kein Wunder also, dass sich viele im Herbst ausgelaugt fühlen. Dazu kommen Alltag, Stress und oft eine Ernährung, die eher „voll“ statt „satt“ an Nährstoffen macht.

Dein natürlicher Weg aus der Herbstmüdigkeit

Anstatt zu Tabletten oder Nahrungsergänzungsmitteln zu greifen, kannst du deine Energie sanft und dauerhaft mit natürlichen Lebensmitteln auffüllen. Natürlich nicht mit dem üblichen Gemüse aus dem Supermarkt. Da steckt leider längst nicht mehr genug drin.
Das Geheimnis liegt in den Wildpflanzen. Sie wachsen ganz ohne unser Zutun, reichlich und voller Lebenskraft. Schau dich um, überall findest du eine unglaubliche Fülle!
Wildpflanzen liefern geballte Nährkraft: frisch, lebendig und kostenlos direkt aus der Natur.

Ich stelle dir hier drei wilde Pflanzen vor, die dir unglaublich viel geben können. Und du wirst sie garantiert erkennen.

Hagebutten, Brennnesselsamen und Giersch

Sie stecken voller Vitamine und Mineralstoffe, die dein Körper jetzt dringend braucht. Und das Beste ist, du brauchst kein Fachwissen, keine komplizierten Rezepte. Ein Spaziergang mit Sammelkörbchen (oder, wenn’s einfacher sein soll, eine kleine Bestellung) und ein paar einfache Zubereitungen wie Tee, Brot, Müsli oder Pesto. Mehr braucht es nicht, um zu starten.

Hagebutten – Vitamin-C-Power gegen Herbstmüdigkeit

Hagebutten sind kleine Kraftpakete der Natur, vollgepackt mit Vitamin C, Antioxidantien und wertvollen Mineralstoffen. Ideal, um im Herbst die Energiereserven aufzufüllen.

Jetzt ist die perfekte Zeit zum Sammeln. Vorsicht, die Früchte sitzen an stacheligen Büschen. Handschuhe helfen nur bedingt! Nach dem Ernten lassen sie sich vielseitig verarbeiten. Ganz oder angequetscht im Tee, getrocknet und zu Pulver verarbeitet, als Marmelade oder Oxymel.

Vitamin C ist der Superstar der Hagebutte. Im Tee geht es ins Wasser über, am besten bei etwa 80 °C aufbrühen, um den Großteil zu erhalten. Da so viel Vitamin C in den kleinen Früchten enthalten ist, bleibt selbst bei etwas längerer Hitze noch viel Vitamin C übrig! Genug, um Energie zu spenden, das Immunsystem zu stärken, Zellen zu schützen und Haut sowie Bindegewebe zu unterstützen. Außerdem fördert es die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln und gibt einen kleinen Energieschub an trüben Herbsttagen.

Mehr dazu in unserem Artikel über Hagebutten (kommt bald)

Brennnesselsamen – kleine Nährstoffbomben

Brennnesselsamen sind winzig, aber oho! Sie stecken voller Eisen, Magnesium, Zink und Proteine. Ein echter natürlicher Boost für Energie und Wohlbefinden. Sie schmecken lecker nussig und eignen sich perfekt fürs Müsli, Smoothies oder sogar im selbstgebackenen Brot.

Beim Sammeln sollte man die männliche und die weibliche Pflanze unterscheiden können. Denn nur die weibliche Brennnessel hat auch Brennnesselsamen. Das, was an der männlichen ein bisschen wie Samen aussieht sind leider keine. Das sind „nur“ Pollen.

Die Brennnesselsamen sind im Herbst reif und können geerntet werden. Ernte aber wie immer niemals alles ab, sondern immer nur so, dass man nicht sieht, dass du da warst!

Sie liefern unglaublich viele, wertvolle Nährstoffe, die den Körper sanft unterstützen. Durch sie wird es ein Klacks, die Herbstmüdigkeit zu überstehen. Gerade das enthaltene Eisen und Magnesium ist besonders wichtig, um Energie zu gewinnen und Muskeln sowie Nerven fit zu halten. Zink stärkt die Abwehrkräfte und unterstützt Haut und Haare. Schon ein paar Samen am Tag reichen, um spürbar von ihrer Power zu profitieren.

Hier erfährst du genaueres zur kraftvollen Wirkung der Brennnesselsamen.

Giersch – das unterschätzte Superkraut voller Energie

Kaum ein Wildkraut hat so ein schlechtes Image wie der Giersch. Jeder Gärtner kennt ihn – und die meisten versuchen, ihn loszuwerden. Dabei ist genau dieses „Unkraut“ ein wahres Kraftpaket! Giersch enthält jede Menge Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Magnesium und Kalzium, dazu Vitamin C, Provitamin A und Eiweiß. Eine echte Rundum-Versorgung aus der Natur.

Er wirkt basisch, regt den Stoffwechsel an und unterstützt die Entgiftung. Das ist perfekt, wenn du dich im Herbst schlapp und müde fühlst. Die jungen Blätter schmecken mild-nussig und passen wunderbar in Smoothies, Kräuterquark, Suppen oder einfach fein geschnitten in den Salat. Auch als Pesto ist er ein echter Geheimtipp!

Es gibt viele tolle Wildkräuter mit ähnlich viel Power. Zum Beispiel Löwenzahn, Vogelmiere, Spitzwegerich und viele mehr. Doch wenn es um geballte Nährstoffkraft geht, steht der Giersch für mich ganz oben auf der Liste.

So kannst du Wildpflanzen nutzen – einfach & lecker

Die drei Haupthelden und viele andere Wildpflanzen kannst du auf ganz unterschiedliche Weisen in deinen Alltag einbauen. Schon ein paar kleine Tricks genügen, um deine Energie sanft aufzufüllen.

Tee

Die einfachste Methode. Hagebutten (abgequetscht), Gierschblätter oder Brennnesselblätter kurz aufgießen und 5–10 Minuten ziehen lassen. Achte darauf, dass das Wasser nicht kochend heiß ist (ca. 80 °C), damit möglichst viele Vitamine erhalten bleiben. Ein Tee am Morgen oder Nachmittag kann deinen Körper sanft unterstützen. Ich packe mir ehrlich gesagt oft eine wilde Menger verschiedenster Wildkräuter in den Tee. Einfach von allem etwas, das ich gesammelt habe. Egal ob frisch oder getrocknet. Ich mag es z. B. besonders gerne, wenn noch eine Prise Süßholzwurzel, Salbe und Thymian mit drin ist.

Tinktur

Aus den Kräutern und Früchten kannst du auch eine Tinktur herstellen. Der Alkohol extrahiert löst nicht nur die wasserlösliche Stoffe, sondern auch viele fettlösliche Inhaltsstoffe. Also ätherische Öle, Harze, Alkaloide, Bitterstoffe usw. Darum ist eine Tinktur oft wirksamer und „vollständiger“ als ein einfacher Tee oder Kaltauszug. Der Alkoholgehalt einer Tinktur-Dosis ist übrigens winzig. Oft sogar geringer als der natürliche Alkohol in einem Glas Apfelsaft oder einer Scheibe Brot.

Oxymel

Ein Oxymel ist ein uraltes Hausmittel aus Honig und Essig. Es ist ein leckeres, natürliches Tonikum, das süß und sauer zugleich schmeckt. Du kannst es ganz einfach selbst herstellen, in dem du Honig und Apfelessig mischst (klassisch 3:1 oder moderner 1:1). Hinein kommen je nach Geschmack und Verfügbarkeit frische Wildkräuter, Beeren oder sogar Fichtenspitzen. Nach etwa zwei bis drei Wochen Ziehzeit wird die Flüssigkeit abgeseiht. Fertig ist dein selbstgemachter Immunbooster. Es ist mild, alkoholfrei und lässt sich wunderbar an die Jahreszeit oder deinen Geschmack anpassen.

Müsli & Smoothies

Brennnesselsamen, Gierschpulver, Hagebuttenpulver usw. passen perfekt ins Frühstücksmüsli oder in Smoothies. So bekommst du Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß direkt und unkompliziert in deinen Alltag. Ohne großen Aufwand.

Pesto

Aus Giersch oder Brennnesselblättern kannst du ein leckeres, grünes Pesto herstellen.

Brot

Wenn ich Brot selber backe, mische ich die Brennnesselsamen oft mit in den Teig. Das geht genauso bei Pfannkuchen oder Waffeln. Sie schmecken leicht nussig und überhaupt nicht bitter. So wird jede Mahlzeit zum kleinen Energielieferanten.

Mein Tipp: Fang klein an. Ein Tee hier, ein Löffel Samen da… jeder Schritt bewirkt etwas und bringt dir deine Energiereserven zurück, ganz ohne Druck.

Die Nährstoffe und ihre Eigenschaften auf einen Blick

Vitamin D

→ Unterstützt Immunsystem, Knochen und Stimmung
Mangel: Müdigkeit, Stimmungstiefs, häufige Infekte
Quellen: Sonne, Pilze, Eier, Fisch, Lebertran

Vitamin C

→ Fördert Abwehrkräfte und Kollagenbildung
Mangel: Schwaches Immunsystem, langsame Wundheilung
Quellen: Hagebutte, Sanddorn, Vogelmiere, Zitrusfrüchte

Vitamin B12

→ Wichtig für Nerven, Energieproduktion und Blutbildung
Mangel: Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, blasse Haut
Quellen: Tierprodukte, fermentierte Lebensmittel, Algen (begrenzt)

Vitamin-B-Komplex

→ Unterstützt Nerven, Stoffwechsel und Energiehaushalt
Mangel: Antriebslosigkeit, Reizbarkeit, Erschöpfung
Quellen: Vollkorn, Hülsenfrüchte, Brennnessel, Hefe

Eisen

→ Transportiert Sauerstoff im Blut
Mangel: Blässe, Erschöpfung, kalte Hände & Füße
Quellen: Brennnesselsamen, Kürbiskerne, Hirse, Spinat

Magnesium

→ Entspannt Muskeln und Nerven, reguliert Energiehaushalt
Mangel: Muskelkrämpfe, Schlafprobleme, Nervosität
Quellen: Nüsse, Haferflocken, Wildkräuter, Kakao

Zink

→ Unterstützt Immunsystem, Haut und Hormonhaushalt
Mangel: Schwaches Immunsystem, Hautprobleme
Quellen: Kürbiskerne, Hafer, Linsen, Schafgarbe

Kalium

→ Reguliert Flüssigkeitshaushalt und Muskelfunktion
Mangel: Muskelschwäche, Müdigkeit
Quellen: Löwenzahn, Spinat, Bananen, Kartoffeln

Kalzium

→ Stärkt Knochen und Zähne, wichtig für Muskeln
Mangel: Brüchige Knochen, Muskelzittern
Quellen: Brennnessel, Vogelmiere, Sesam, Milchprodukte

Omega-3-Fettsäuren

→ Entzündungshemmend, gut fürs Herz und Gehirn
Mangel: Konzentrationsprobleme, trockene Haut
Quellen: Leinsamen, Walnüsse, Hanföl, Chiasamen

Selen

→ Unterstützt Zellschutz und Immunsystem
Mangel: Haarausfall, Müdigkeit
Quellen: Paranüsse, Hafer, Pilze

Jod

→ Wichtig für Schilddrüse und Stoffwechsel
Mangel: Müdigkeit, Gewichtszunahme
Quellen: Algen (vorsichtig dosieren), Meeresfisch, Eier, Milchprodukte

Kupfer

→ Unterstützt Blutbildung und Energiegewinnung
Mangel: Schwäche, Anämie
Quellen: Nüsse, Kakao, Vollkornprodukte

Chrom

→ Reguliert Blutzucker, beugt Heißhunger vor
Mangel: Schwankender Blutzucker, Energietiefs
Quellen: Vollkorn, Brokkoli, Nüsse

Mangan

→ Unterstützt Knochen, Haut und Energieproduktion
Mangel: Schwache Knochen, Hautprobleme
Quellen: Hafer, Nüsse, Tee

Häufig gestellte Fragen über die Herbstmüdigkeit

Wenn die Tage kürzer werden und das Licht fehlt, produziert unser Körper mehr Melatonin – das Schlafhormon. Gleichzeitig sinkt der Serotoninspiegel, und genau das macht uns schlapp und antriebslos. Ein bisschen Sonne, Bewegung an der frischen Luft und kräftigende Wildpflanzen bringen den Kreislauf wieder in Schwung.

Brennnessel, Giersch, Löwenzahn und Schafgarbe kurbeln Stoffwechsel und Durchblutung an. Hagebutten und Vogelbeeren liefern Vitamin C für mehr Abwehrkraft, während Wurzeln wie Engelwurz oder Beinwell den Körper von innen stärken. Ein Tee oder Oxymel aus diesen Pflanzen wirkt oft Wunder.

Tee, Tinktur oder Oxymel sind ideal. So holst du die Vitalstoffe auch dann heraus, wenn frische Kräuter knapp werden. Du kannst Wurzeln trocknen, Beeren einfrieren oder Sirup ansetzen – kleine Vorräte gegen den Herbstblues.

Viele ziehen sich zurück, aber du findest noch einiges: Hagebutten an sonnigen Hecken, Brennnesselblätter im Neuaustrieb, Vogelbeeren an Waldrändern, Wurzeln im feuchten Boden. Am besten an trockenen Tagen sammeln und nur dort, wo keine Straße in der Nähe ist.

Beweg dich täglich draußen, iss bunt (Wildpflanzen helfen dabei!) und trink genug. Ein Löffel Oxymel morgens, dazu frische Luft und ein bisschen Sonne – das stärkt Körper und Stimmung. Und: Schlaf ist jetzt dein bester Freund.