Mit Kindern Tomaten anbauen
Es ist Anfang März. Ganz langsam schleicht sich der Frühling an. Daher ist auch jetzt die Zeit das Gemüse anzubauen. Mit Kindern Tomaten anbauen: das ist eine große Freude. Ich kenne kaum ein Kind, das nicht neugierig mitmacht. Zumindest anfangs – wer später noch aufräumt steht auf einem anderen Blatt 🙂
Mit Kindern Tomaten anbauen ist eine sehr beliebte Beschäftigungsidee, mit der man gut mal einen halben Nachmittag verbringen kann. Wenn der Zwerg eifrig am einpflanzen ist, habe ich derweil nur eine niedere Aufgabe: aufpassen, dass die Erde und die Samen auch dort landen wo sie hin sollen.
Mein 3-Jähriger war der einzige, der höchst persönlich die Anzuchterde in Eierdeckel füllen durfte. Noch ein kleines Loch hinein gedrückt und mit höchster Konzentration in Zeitlupe den winzigen Samen hinein geworfen. Welch eine Freude!
Zum Schluss noch Angießen und dann beobachten. Wann wächst denn da endlich was?
Wir haben vor etwa einer Woche, Anfang März, zwei verschiedene Tomatensorten ausgesät. Dazu auch noch zwei verschiedene Basilikumsorten, Petersilie und – um schnell was beobachten zu können – Kresse.
Leider hatte ich keine Anzuchttöpfchen zur Hand. Aber Eierdeckel tun es auch. Ich finde die eignen sich hervorragend. Da wir die Pflanzen später auf den Balkon stellen werden, haben wir pro Sorte nur 6 Samen eingepflanzt. Wenn alle kommen, sind das 12 Tomatenpflanzen. Und für jede braucht es nachher einen großen Topf. Daher reicht uns das bei weitem!
Mit Kindern Tomaten anbauen … ein paar Tage später
Jeden Morgen nach dem aufwachen flitzt der Kleine Mann direkt in die Küche und schaut nach seinen Pflänzchen. Auf einmal ein lauter Schrei…! Da wächst was, juhu 🙂
Natürlich kam zuerst die Kresse zum Vorschein. Dicht gefolgt von einem winzigen Basilikumköpfchen und dann die Tomaten und die Petersilie.
Welche Tomatensorten haben wir gepflanzt?
Da auf unserem Ostbalkon nur vormittags Sonne da ist, brauchen wir Tomaten, die nicht so groß sind. Denn je größer die Tomate umso mehr Sonnenlicht und Wärme benötigen sie natürlich. Ich habe mich bei den Samen für Bio-Tomatensamen entschieden. Zudem sind es auch alte Sorten, die es mir angetan haben.
Bio-Wildtomate Rote Murmel und die Bio-Kirschtomate Celsior
Worauf ist bei der Tomatenanzucht zu achten?
Es klingt sehr einfach: Erde in ein Töpfchen, Samen rein, gießen und fertig. Nun ja, das ist leider nicht alles. Ein paar Dinge mehr gehören schon dazu.
Sollen die Tomaten zu Hause vorgezogen werden?
Dann brauchen die zarten Pflänzchen zunächst eine nährstoffarme Anzuchterde. Erde aus einem eigenen Kompost ist auch geeignet. Mitte oder Ende März ist ein guter Zeitpunkt mit der Anzucht zu beginnen. Beim einpflanzen der Tomatensamen gilt 1 cm tief mit 1 cm Abstand.
Am Anfang mögen es die Tomatensamen schön warm. So ca. um die 22°C. Man kann sie in die Nähe der Heizung stellen. Zuuu warm darf es aber natürlich auch nicht werden.
Sobald dann etwas sprießt kann man einen etwas kühleren Ort wählen. Um die 18°C sind dann ausreichend. Der Ort sollte besonders hell sein. Was ja zu dieser Jahreszeit nicht so ganz einfach ist. Notfalls könnten hier auch spezielle LED Lampen verwendet werden.
Beim gießen der Pflanzen darf kein starker Wasserschwall die zarten Dinger umwerfen oder abknicken. Eine Ballbrause ist eine Möglichkeit Sprösslinge ganz sanft zu gießen. Es ist aber auch möglich mit der Gießkanne ganz vorsichtig zu sein oder gegebenenfalls von unten Wasser zu geben.
Nach wenigen Tagen zeigt sich schon der erste winzige Sprössling. Zuerst wachsen zwei Keimblätter, die bei vielen Pflanzen gleich aussehen. Sobald sich daraufhin die ersten richtigen Blätter ausbilden ist es Zeit, die Tomatenpflanzen zu pikieren. Das bedeutet, dass man sie bis auf die Wurzel vorsichtig von ihrer bisherigen Erde befreit und in ein neues, größeres Töpfchen umsetzt.
Tomatenpflanzen sind an den Stängeln sehr empfindlich. Sie mögen es überhaupt nicht, wenn sie dort angefasst werden. Daher nutzt man die Keimblätter zum festhalten um es umzupflanzen.
Pflanze die Tomaten immer tiefer in die Erde. Fast bis zu den Keimblättern. So hat die Pflanze einen stabileren Halt und kann noch mehr Wurzeln ausbilden.
Nach dem ersten umpflanzen ist es nun auch möglich, die Tomaten auch mal ein kleines bisschen zu düngen. Aber bitte sehr vorsichtig. Verwendet am besten nur Biodünger und verdünnt ihn doppelt so stark wie angegeben im Gießwasser.
…das Equipment
Als Anzuchttöpfchen kann man, wie wir hier, Eierdeckel nehmen oder spezielle Anzuchttöpfchen* aus Pappe. Allerdings muss man bedenken, dass diese schnell schimmeln können.
Ich persönlich finde, dass das schon mal geht, denn als es bei uns angefangen hat zu schimmeln war eh schon Zeit die Tomaten in das nächstgrößere Töpfchen umzupflanzen. Wer aber da Bedenken hat, kann sich auch gern welche aus Plastik* anschaffen. Die sind ja dann auch wieder verwendbar.
Sollen die Tomaten später ins Gewächshaus oder ins Freiland?
Wenn du ein Gewächshaus hast, prima!! Dann kannst du deine Tomaten schon Mitte April dort hinein pflanzen. Das tut den Pflanzen natürlich gut, wenn sie nicht allzu lange in ihrem kleinen Töpfchen ausharren müssen.
Allerdings hat nicht jeder den Luxus, ein Gewächshaus zu haben. Sollen die Tomaten ins Freiland (dabei ist es egal ob in den Garten oder auf den Balkon), sollte man die Eisheiligen abwarten. Das heißt, ab Mitte Mai können sie nach draußen.
Es könnte in dem Fall sogar von Vorteil sein, mit der Aufzucht ein kleines bisschen später zu starten. Denn die Pflanzen werden schwach wenn sie so lange in ihrem Töpfchen ausharren müssen.
Mindestens eine Woche bevor sie raus kommen sollte man die Tomaten abhärten. Das heißt man stellt sie täglich immer länger raus, auch mal in die Sonne, damit sie sich an Sonne und Wind gewöhnen können.
So. Und jetzt fällt mir nur noch die Beschriftung ein. Wenn man verschiedene Sorten pflanzt und wissen möchte was wo wächst, ist das unerlässlich um späteren Verwechslungen vorzubeugen.