
Kräuterspirale bauen ohne Anleitung – geht das überhaupt?
Du willst eine Kräuterspirale bauen, hast aber keinen blassen Schimmer, wie das eigentlich geht? Willkommen im Club. Wir haben’s auch einfach gemacht – ohne Anleitung. Nur mit dem Wunsch, dass so ein Spiralending unbedingt in unseren Garten gehört.
Mit grobem Plan im Kopf (vermutlich hatte jeder von uns einen anderen) haben wir einfach losgelegt: ein wilder Mix aus Steinen, Eimern voll Erde und spontanen Entscheidungen. Kein perfektes Gartenprojekt – aber eins mit Herz, Muskelkater und jeder Menge Spaß.
Eine Kräuterspirale lohnt sich meiner Meinung nach immer. Sie sieht nicht nur hübsch aus, sie ist auch überraschend praktisch.
Warum überhaupt eine Kräuterspirale bauen?
Das Geniale an einer Kräuterspirale ist, dass durch ihre Form ein natürlicher Feuchtigkeits- und Sonnenverlauf entsteht. Also verschiedene kleine „Klimazonen“, in denen sich unterschiedliche Kräuter wohlfühlen.
Oben in der Spirale ist es am trockensten und sonnigsten. Dort fühlen sich mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Oregano pudelwohl. In der Mitte wird’s schon etwas feuchter und halbschattiger – hier passen Schnittlauch, Zitronenmelisse oder Borretsch gut. Ganz unten, oft mit etwas mehr Schatten und Wasser (z. B. durch ein kleines Feuchtbiotop), kannst du feuchteliebende Kräuter wie Petersilie, Kerbel oder Brunnenkresse pflanzen.
Das Ganze funktioniert am besten, wenn du die Spirale südlich ausrichtest, also mit dem „Maul“ (der Öffnung) nach Süden. Dann kommt oben viel Sonne hin – und unten bleibt es länger feucht.
Unser Miniteich hat einen Denkfehler…

So schön finde ich es, wenn Wasser ins Spiel kommt. Doch leider haben wir ein Problem nicht bedacht bzw. stark unterschätzt. Unser Miniteich, der eine Solarbetriebene Pumpe bekommen hat, ist inzwischen trotzdem zur Wellness-Oase für Mückenlarven geworden!
Kaum steht das Wasser ein paar Tage, wimmelt’s nur so von kleinen Zappelwesen. Nicht ganz das, was wir uns vorgestellt hatten. Und komisch, dass unsere Pumpe, die das Wasser ja bewegen soll, nicht so funktioniert wie wir uns das vorstellen.
Zum Glück gibt’s ein paar Tricks, die wir selbst noch testen werden:
- Regelmäßig das Wasser austauschen (ja, nervig, aber effektiv)
- noch mehr Bewegung reinbringen – evtl. eine zweite kleinen Solarpumpe
- Bachlauf statt Teich – fänd ich suuuuper schön! Nur wüsste ich noch nicht, wie sich das umsetzen lässt…
- letzte Alternative wäre, das Becken einfach trockenzulegen und feuchtigkeitsliebende Kräuter direkt in den Wasserkübel zu pflanzen (so weit bin ich aber noch nicht)
Wie wir unsere Kräuterspirale gebaut haben


Beim Kräuterspirale bauen sind wir ganz locker rangegangen – ohne großen Plan, eher aus Lust und Laune. Zuerst haben wir einfach die Steine lose auf dem Boden ausgelegt und geschaut, wie groß die Spirale eigentlich werden soll und welche Form ihr am besten steht. Dabei wurde schnell klar, dass es gar nicht so einfach ist, eine Kräuterspirale zu planen. Sowieso nicht, wenn jeder irgendwie eine andere Vorstellung hat. So entstand ein wildes Durcheinander aus Ideen und Steinen.
Leider hatten wir nur kleine Steine zur Hand. Deshalb wurde unsere Kräuterspirale nicht ganz so hoch, wie man sie oft in Gärten sieht. Das hat sie aber irgendwie gemütlich und bodenständig gemacht – was uns sehr gefällt.
Im nächsten Schritt haben wir Erde aufgeschüttet und die Steine rundherum als eine Art Trockenmauer an den Rand gelegt. Dabei ist uns aufgefallen, dass die Steine selbst nichts zusammen halten. Es ist die Erde, die alles stabilisiert und der Spirale ihre Form gibt. Das Ganze haben wir ganz ohne Beton oder andere Baumaterialien gemacht. Einfach als eine Art Trockenmauer. Denn wir wollten nichts, was so festklebt. Lieber alles auf natürliche Art und Weise.
Unser Tipp fürs Kräuterspirale bauen: Einfach mutig starten, ausprobieren und nicht zu viel planen. Klar, Muskelkater und das eine oder andere Fluchen gehören dazu, aber genau diese Improvisation macht das Ganze lebendig und persönlich. Am Ende zählt nicht die Perfektion, sondern das Tun und der Spaß dabei.
Was bei uns wächst – und warum das reicht (oder auch nicht)
Ursprünglich hatten wir nur ein paar Klassiker geplant: Thymian, Schnittlauch, Oregano. Die wachsen oben in der Spirale ganz prima, denn dort ist’s schön trocken und sonnig. Weiter unten, wo es feuchter ist, fühlt sich zum Beispiel Petersilie und Basilikum wohl.

Aber ehrlich gesagt? Die Kräuterauswahl hat sich bei uns ganz schön ausgedehnt. Wir haben einfach auch Wildkräuter von der Wiese ausgegraben und mit eingepflanzt. Denn wir wollen davon profitieren und diese Kräuter an einem sicheren und sauberen Ort für uns ernten.
Da ist jetzt z. B. Waldmeister und Kamille dabei, sogar ein paar Sukkulenten haben sich zwischen die Steine geschlichen. Und Lavendel darf natürlich auch nicht fehlen.
Nicht perfekt, aber total lebendig und wild. Genau so, wie’s sein soll.
Tipps aus der Praxis – ohne Anspruch auf Perfektion
Wenn ich jetzt nochmal eine Kräuterspirale bauen würde, dann würde ich definitiv schauen, dass ich größere Steine her bekomme! Ansonsten würde ich das genauso machen. Ohne Skizze und mit dem Bild in meinem Kopf. Aber eine Skizze kann natürlich auch nicht schaden. Über eine Drainage muss man sich erst Gedanken machen, wenn der Boden, auf dem die Kräuterschnecke steht, nicht sehr saugfähig ist. Bei uns war das ja einfach Gartenboden und daher nicht nötig.
Ich finde, einfach machen ist manchmal besser, als zu perfektionistisch ran zu gehen und es dann gar nicht zu versuchen! Es hat oft auch einen gewissen Charme wenn es ein bisschen krumm ist.
Ein kleiner Pflege-Tipp: Versuch gar nicht erst, alle Kräuter dieser Welt da reinzuquetschen. Wirklich! Solange sie klein sind, ist man schnell versucht, hier noch was Schönes reinzusetzen und da noch ein Pflänzchen. Und im Hochsommer ist es dann ein wilder Dschungel. Besser weniger Sorten, dafür gesunde Pflanzen mit genug Platz. Dann hast du länger was davon – und weniger Stress beim Gießen.
Fazit: Kräuterspirale bauen – wilder Charme statt Gartenperfektion
Eine Kräuterspirale zu bauen muss kein Großprojekt mit Maßband und Bauplan sein. Unsere Spirale ist krumm, nicht besonders hoch – aber sie duftet herrlich nach Thymian, wenn wir abends im Garten sitzen. Und genau darum geht’s doch, oder?
Nicht alles muss perfekt sein. Es geht ums Machen. Ums Ausprobieren. Um schmutzige Hände, spontane Ideen und das gute Gefühl, etwas Eigenes geschaffen zu haben.
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