
Rotkohl Experiment für kleine Forscher
Farben sind faszinierend – besonders, wenn sie sich plötzlich verändern! Mit einem einfachen Experiment kannst du die Magie der Natur entdecken: Rotkohl besitzt einen natürlichen Farbstoff, der besonders empfindlich auf Veränderungen im pH-Wert reagiert. Gibst du Essig hinzu, wird die Farbe rötlich, mit Natron wird sie blau oder sogar grün! Dieses Experiment zeigt, wie spannend Chemie sein kann. Leider lohnt es sich nicht, damit Ostereier zu färben oder bunte Knete herzustellen. Warum? Das erfährst du in diesem Artikel.
Aber das ist noch nicht alles: Auch mit Kurkuma kannst du testen, wie sich Farben verändern. Wie verändert sich das leuchtende Gelb? Das Experiment ist nicht nur spannend für Kinder, sondern auch ein genialer Einstieg in die Welt der Naturfarben.
▶ Inhalt
Materialliste für das Rotkohl Experiment
Vorbereitung – Rotkohl-Farblösung herstellen
Grundfarbe testen – Wie sieht die Rotkohl-Flüssigkeit ohne Zusätze aus?
Essig hinzufügen – Was passiert?
Natron hinzufügen – Welche Farbe entsteht jetzt?
Warum passiert das? – Die Chemie hinter dem Rotkohl Experiment
Warum Rotkohl nicht unbedingt zum Färben von Eiern und Knete taugt
Das Rotkohl Experiment
Leuchtende, satte Farben können uns faszinieren und zum Staunen bringen! Besonders, wenn sie sich auf magische Weise verändern. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass ein einfaches Lebensmittel wie Rotkohl in der Lage ist, einen Teil der Farbpalette zu erzeugen? Mit einem einfachen Experiment kannst du die Chemie dahinter entdecken und verstehen.
Materialliste für das Rotkohl Experiment
- 1/4 Kopf Rotkohl (frisch oder als Pulver)
- Schneidebrett und Messer (falls du frischen Rotkohl verwendest)
- 1 Topf
- 1 Liter Wasser
- Sieb
- 3 Gläser oder kleine Schälchen
Vorbereitung – Rotkohl-Farblösung herstellen
Bevor es mit dem Experiment losgeht, musst du die Rotkohl-Farblösung herstellen. Keine Sorge, das ist ganz einfach!
- Rotkohl vorbereiten: Schneide einige der äußeren Blätter des frischen Rotkohls in kleine Stücke, um die Farbstoffe besser aus dem Kohl zu lösen.
- Kochen: Gib die Rotkohlstücke in einen Topf und bedecke sie mit Wasser. Koche alles für etwa 5 Minuten. Du wirst sehen, wie das Wasser eine intensive, lila-bläuliche Farbe annimmt.
- Abseihen: Nachdem das Wasser ausgekocht ist, gieße es durch ein Sieb in ein Glas oder eine Schüssel. Das ist deine Rotkohl-Farblösung, die du für das Experiment verwenden wirst!



Nun hast du die perfekte Grundlage für dein Experiment. Die Farbe der Lösung ist je nach pH-Wert der Flüssigkeit variabel und wird sich im nächsten Schritt dramatisch verändern!
Fülle die Flüssigkeit gleichmäßig in drei Gläser.
Grundfarbe testen – Wie sieht die Rotkohl-Flüssigkeit ohne Zusätze aus?
Zuerst schauen wir uns an, wie die Rotkohl-Flüssigkeit aussieht, bevor wir etwas hinzufügen. Nimm dir ein Blatt Papier und einen Pinsel und male ein paar Striche mit der Farbe aus Glas 1. Du wirst feststellen, dass sie einen lila-blauen Farbton hat – je nach pH-Wert der Flüssigkeit kann die Farbe auch etwas variieren.
Schau genau hin – ist sie mehr blau oder mehr rot? Das gibt dir schon einen ersten Hinweis darauf, wie der pH-Wert in der Lösung aussieht. Wir sind gespannt, was passiert, wenn du nun mit verschiedenen Zutaten experimentierst!


Essig hinzufügen – Was passiert?
Jetzt geht’s ans Experimentieren! Gib ein wenig Essig in das zweite Glas und beobachte die magische Veränderung! Der Essig sorgt dafür, dass sich die Flüssigkeit in einen rötlichen Farbton verwandelt. Das liegt daran, dass der Essig die Flüssigkeit saurer macht, und Rotkohl reagiert auf diese Säure, indem er sich rot färbt. Male auch damit eine Probe aufs Papier.
Natron hinzufügen – Welche Farbe entsteht jetzt?
Als nächstes fügen wir dem dritten Glas etwas Natron (oder Backpulver) zur Rotkohl-Flüssigkeit hinzu. Rühre gut um, bis es sich auflöst. Nun wirst du sehen, dass die Flüssigkeit grünlich wird. Das Natron macht die Lösung basischer (also weniger sauer), und darauf reagiert der Farbstoff im Rotkohl mit einer Farbveränderung – von lila zu blau oder sogar grün!
Warum passiert das? – Die Chemie hinter dem Rotkohl Experiment
Der spannende Farbwechsel im Rotkohl hat mit der Chemie zu tun. Genauer gesagt mit dem pH-Wert und den Anthocyanen im Rotkohl.
- Anthocyane sind wertvolle, natürliche Farbstoffe, die in vielen Pflanzen vorkommen – besonders in Rotkohl. Diese Farbstoffe sind sehr empfindlich gegenüber Veränderungen im pH-Wert der Lösung, also der Säure- oder Alkalität der Flüssigkeit.
- Der pH-Wert ist ein Maß dafür, wie sauer oder basisch (alkalisch) eine Lösung ist:
- Sauer: Ein niedriger pH-Wert (unter 7) – wie zum Beispiel Essig.
- Neutral: Ein pH-Wert von 7 – wie reines Wasser.
- Basisch/alkalisch: Ein höherer pH-Wert (über 7) – wie zum Beispiel Natron.
Wenn du Essig hinzufügst, der sauer ist, verändert sich der pH-Wert der Flüssigkeit und die Anthocyane im Rotkohl reagieren, indem sie sich in rote Farbtöne verwandeln.
Wenn du hingegen Natron hinzufügst, das basisch ist, verändert sich der pH-Wert der Flüssigkeit in die andere Richtung und die Anthocyane färben sich blau oder grün.
Durch dieses Experiment lernen Kinder, wie chemische Reaktionen mit einfachen Haushaltsmitteln – wie Essig und Natron – eine so sichtbare Veränderung bewirken können!
Warum Rotkohl nicht unbedingt zum Färben von Eiern und Knete taugt
Rotkohl liefert beeindruckende Farben – aber leider nicht immer die, die wir uns wünschen. Vor allem beim Färben von Ostereiern oder selbstgemachter Knete gibt es ein Problem: den pH-Wert.
Knete wird, wie hier beschrieben, mit Natron hergestellt. Und Natron ist basisch – genau das bringt den Farbstoff im Rotkohl dazu, von Rot in Blau oder Grün umzuschlagen. Wer also von knallroter Knete träumt, wird enttäuscht: Sobald das Natron ins Spiel kommt, wechselt die Farbe ins Bläuliche oder Grünliche.

Auch bei Eiern gibt es eine Überraschung. Selbst wenn wir sie in eine tiefrote Rotkohllösung legen, könnte es sein, dass am Ende kein rotes, sondern ein blaues Ei heraus kommt. Nur beim Färben mit der grünen Lösung klappt es wie (fast) gewünscht – es entsteht ein blasses grünblau würde ich sagen. Natur eben – immer für ein kleines Experiment gut!
Wobei ich aber echt sagen muss, dass das Blau aus Rotkohlfarbe richtig grandios aussieht! Wer also nur blaue Eier färben will, dann ist das eine tolle Möglichkeit, ungiftige Farbe aus Rotkohl zu verwenden.
Zusatzversuch: Farbzauber mit Kurkuma
Nicht nur Rotkohl kann seine Farbe verändern – auch Kurkuma hält eine kleine Überraschung bereit. Doch hier gibt es einen Unterschied: Der Farbstoff Curcumin löst sich nur schwer in Wasser. Das macht ihn besonders spannend für unser Experiment!
Zunächst verrührst du Kurkumapulver oder frisch geriebene Kurkumawurzel mit etwas Wasser. Das Ergebnis: ein leuchtendes Gelb. Doch was passiert, wenn du Essig hinzugibst? Tatsächlich bleibt die Farbe nahezu unverändert. Ganz anders sieht es aus, wenn du eine Prise Natron einrührst: Plötzlich verändert sich das Gelb ins Rötlich-Orange, manchmal sogar ins Bräunliche.
Warum passiert das? Der Farbstoff in Kurkuma reagiert empfindlich auf Veränderungen des pH-Werts. Während Säure (Essig) die Farbe kaum beeinflusst, führt eine basische Umgebung (Natron) zu einem deutlichen Farbwechsel.
Aber nicht nur der pH-Wert spielt eine Rolle – auch das Lösungsmittel macht einen Unterschied. Während sich Kurkuma in Wasser kaum richtig löst, sieht es in anderen Flüssigkeiten ganz anders aus. In Öl beispielsweise wird die Farbe intensiver und strahlender. Auch Alkohol wie Wodka kann den Farbstoff besser aufnehmen als Wasser. Ein kleiner Zusatztest kann zeigen, ob sich die Farbe auch in diesen Flüssigkeiten durch Natron verändert.
Fazit: Rotkohl-Experiment – Farbzauber mit Überraschungen
Das Rotkohl-Experiment zeigt eindrucksvoll, wie sich Farben durch chemische Reaktionen verändern. Die kräftige lila Farbe der Rotkohllösung ändert sich – je nach Säure- oder Basengehalt schlägt sie in Rot, Blau oder sogar Grün um. Das ist faszinierend zu beobachten und macht das Experiment besonders spannend!
Allerdings bedeutet das auch, dass die Farbe nicht immer in dem Farbton bleibt, wo wir sie haben wollen. Wer damit Eier oder Knete färben möchte, wird überrascht: Statt Rot entstehen schnell Blau- oder Grüntöne, weil das Natron in der Knete oder der pH-Wert der Eierschale die Farbe verändert. Für gezieltes Färben gibt es daher besser geeignete Methoden oder Naturfarben.
Doch für kreative Experimente ist die Rotkohlfarbe ideal! Besonders auf Papier lassen sich tolle Farbverläufe erzeugen – ein kleines, chemisches Kunstwerk.
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