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Kräuterwelt

Bärlauchzeit – Tipps und Tricks zum sammeln und verarbeiten

Ich liebe Bärlauch. Nicht nur weil man Bärlauch selbst sammeln und toll zubereiten kann, er saumäßig gesund und reinigend ist, sondern vor allem auch, weil mein Kind ihn liebt! Er ist 4 Jahre alt und er möchte immer mit auf Tour, den Bärlauch sammeln. Und überhaupt, Bärlauchpesto sei sein Lieblingsessen…

Ich finde es ja echt lustig. Der kleine Mann ist, wie wahrscheinlich viele Kinder, nicht gerade ein Gemüsefan. Ein kleiner grüner Punkt im Essen wird direkt herausgefischt oder gar nicht erst angerührt. Wenn es aber Pesto oder Spinat gibt, haut er rein und liebt es… Und dabei ist es egal ob es sich dabei um Basilikumpesto oder um Bärlauchpesto handelt.

Daher, falls es dir genauso geht, möchte ich euch hier gerne mitnehmen und zeigen, wie man Bärlauch sammelt und zubereitet. Es lohnt sich immer es auszuprobieren. Geht raus und sammelt. Und lasst eure Kinder beim späteren verarbeiten helfen. Das ist ebenfalls ganz leicht!

Bärlauch sammeln und zubereiten – auf was ist zu achten?

Wo wächst Bärlauch?

Der Bärlauch wächst schattig unter Laubbäumen. Daher ist er vermehrt im Wald zu finden. Er wächst auf feuchtem, humösen Boden. Also meist ist ein Bach oder anderes Gewässer in der Nähe. Und wenn er mal wo wächst dann gleich flächendeckend.

Wie erkenne ich den Bärlauch?

VORSICHT! Wenn ihr mit euren Kindern Bärlauch sammeln geht, müsst ihr wissen, dass es giftige Doppelgänger gibt. Diese Doppelgänger sind zB das Maiglöckchen oder die Herbstzeitlosen, die direkt inmitten des Bärlauchs wachsen. Daher bin ich auch kein Fan von Büschelweise abschneiden. Lieber jedes Blatt einzeln ernten, achtsam sein und sowieso von einer Pflanze immer nur ein paar Blätter, damit sie sich gut erholen kann.

Ein sicheres und einzigartiges Erkennungsmerkmal für den Bärlauch ist, dass jedes Blatt einen Stängel hat! Das ist bei keinem der Doppelgänger der Fall.

Zudem riecht Bärlauch nach Knoblauch. Also seid aufmerksam und gebt acht, dass ihr das richtige sammelt.

Wie bereite ich den gesammelten Bärlauch zu?

Es gibt ungefähr eine Million Möglichkeiten. Je nach dem was du vor hast und wie dein Geschmack ist. Um ihn zu konservieren stelle ich persönlich am liebsten ein Pesto her, in dem aber noch nicht alle Zutaten enthalten sind. Dazu einfach ein gutes Olivenöl, etwas Salz und den gewaschenen Bärlauch in den Mixer geben. Alles gut durchpürieren und in sterile Gläser abfüllen und noch mit ein wenig Öl auffüllen, damit die obere Schicht bedeckt ist. Somit ist er (bei mir zumindest) mindestens ein Jahr haltbar.

Weitere Rezepte findest du weiter unten.

Die Eckdaten des Bärlauchs

Bärlauch fängt im März an zu sprießen. Bis etwa in den Mai hinein hat man dann Zeit zu sammeln. Wenn der Bärlauch anfängt zu blühen ist die Saison vorbei. Jedoch ist auch dann der Bärlauch nicht giftig! Er verliert nur an Geschmack. Die Power der Pflanze wandert in die Blüten. Auch mit diesen kann man tolle Sachen machen. Siehe unten bei den Rezepten.

Der Bärlauch ist superduper mega gesund. Da er eine mit dem Knoblauch verwandte Pflanze und ist, ist er pur schon ziemlich scharf. Toll ist, dass er die wesentlichen Eigenschaften des Knoblauchs mitbringt. Er ist nur noch ein bisschen besser. Sozusagen um einiges heilkräftiger.

Bärlauch wirkt entgiftend, gefäßerweiternd, hilft bei Migräne und Durchblutungsstörungen. Er kann sozusagen bei sämtlichen Herz-Kreislaufproblemen hilfreich sein. Doch die beste Nachricht ist, dass der Bärlauch vorbeugend wirkt. Wenn man keine Beschwerden hat und ihn einfach zum Genuss isst.

Das gilt übrigens für alle essbaren Pflanzen, die Mutter Natur für uns bereit hält.

Mit Kindern Bärlauch sammeln – los geht’s

Wenn’s in den Wald geht sind die Kinder happy. Denn es wartet meistens ein Abenteuer. Mit Gummistiefeln, Matschhosen, Eimerchen und Schaufel bewaffnet gings also los. Und während die Kinder zufrieden in der Pfütze (die mal ein Bächlein war) herummatschen, sind die Mamas fleißig am sammeln.

Nochmal erwähnt weil wichtig: Beim sammeln sollte man grundsätzlich nur so viel sammeln wie man selbst braucht. Also auch von einer Pflanze immer nur ein paar Blätter und nicht alles abernten um den Bestand zu sichern.

Bärlauch Rezepte für die ganze Familie

Um von den wertvollen Inhaltstoffen voll und ganz zu profitieren ist es am besten den Bärlauch nicht zu erhitzen. Eine tolle Möglichkeit bietet wie oben erwähnt das Bärlauchpesto.

Bärlauchpesto

Grundrezept: Um den Bärlauch haltbar zu machen, wird dieser mit gutem Olivenöl und etwas Salz püriert. Ohne weitere Zutaten kann er so in sterile Gläser gefüllt und aufbewahrt werden. Ich hatte ihn sogar ein Jahr in der Vorratskammer. Wenn du dir unsicher bist, stelle ihn auch gern in den Kühlschrank.

So könnte man das Pesto auch schon essen. Besser schmeckts jedoch, wenn weitere Zutaten das Pesto bereichern. Diese können dann auch einfach zum Zeitpunkt des Verzehrs hinzugefügt und nochmal hinein püriert werden.

Du brauchst:

  • 100 g Bärlauch
  • 150 ml Olivenöl
  • 50 g Pinienkerne (alternativ Cashewkerne oder Walnüsse)
  • 50 g Parmesan
  • Salz
  • Gläser zum abfüllen

Den Bärlauch gut waschen und einfach alle Zutaten miteinander klein mixen bis eine sämige Masse entsteht – fertig! Schmeckt lecker zu Nudeln, auf der Pizza oder als Brotaufstrich.

Bärlauchbutter

Es gibt unzählige Rezepte für Bärlauchbutter. Dieses hier ist eins der einfachsten.

Butter weich werden lassen, 1-2 Hand voll Bärlauch gaaaanz klein hacken, unter die Butter heben. Ein bisschen Salzen und fertig. Zum portionieren kann sie in einer Eiswürfelform eingefroren werden. Bei Bedarf ist sie in kleinen Portionen schnell aufgetaut.

Bärlauchsalz

Den gewaschenen Bärlauch gut abtrocknen lassen und zusammen mit grobem Meer- oder Steinsalz in den Mixer geben. Gut durchmixen bis es nach grünem Salz aussieht. Diese Paste auf ein Backpapier streichen und trocknen lassen.

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