Im Garten kann es manchmal ganz schön wuseln. Die kleinen Schädlinge, die einem am meisten zusetzen, sind oft die Blattläuse. Und genau hier kommen Marienkäferlarven gegen Blattläuse ins Spiel. Blattläuse sind eine Delikatesse für die winzigen Räuber. Indem sie sie fressen helfen sie, dass die Pflanzen schnell wieder gesund aussehen.
Blattläuse wirken harmlos, saugen aber den Saft aus Blättern und hinterlassen klebrigen Honigtau, auf dem sich schnell Pilze bilden können. Zum Glück muss man dafür nicht gleich zur Chemiekeule greifen. Die Marienkäferlarven sind komplett ungiftig, umweltfreundlich und machen außerdem Spaß beim Beobachten – ein kleines Naturspektakel für Kinder und alle Gartenfreunde, die den eigenen Pflanzen gern beim Gesundwerden zusehen.
Mehr Gartenartikel kann man übrigens in der Kategorie Gartenzauber finden.
Eine natürliche Waffe gegen Blattläuse
Die Blattläuse vermehren sich explosionsartig. Deshalb lohnt es sich, früh zu handeln, wenn man die Pflanze noch retten möchte. Zum Glück braucht man dafür keine Chemiekeulen, denn es gibt natürliche Helfer. Marienkäferlarven – sie fressen Blattläuse zuverlässig und halten sie so in Schach.
Der NABU hat übrigens auch einen interessanten Artikel über Blattläuse.

Die Larven findet man ziemlich sicher in jedem Garten. Man muss nur einmal genau hinschauen. Im Frühling krabbeln sie gern auf Bäumen oder Sträuchern umher. Ich habe schon unzählige gesehen, wie sie zusammen mit Ameisen die Zweige rauf und runter flitzen. Sie sehen aus wie winzige Skorpione, aber ich mag sie und nehme sie manchmal sogar vorsichtig auf die Hand.
Wenn man welche entdeckt, kann man die Marienkäferlarven einfach einsammeln. Eine kleine Schachtel mit ein paar Luftlöchern reicht für den Transport. Dann setzt man sie direkt auf die befallene Pflanze. Solange Blattläuse da sind, bleiben die Larven auch dort aktiv.
Beachte nur, dass sie nicht bei zu kalten oder heißen Temperaturen, starkem Wind oder Regen ausgebracht werden sollten. Ein Blick aufs Wetter lohnt sich also, bevor man loslegt.
Ich finde keine Marienkäferlarven gegen die Battläuse
Wer keinen Garten hat oder einfach keine Marienkäferlarven findet, hat vielleicht schon einmal daran gedacht, welche zu bestellen. Das ist grundsätzlich möglich. Doch bitte mit Vorsicht! Viele Online-Anbieter verkaufen nicht heimische Arten, die sich in der Natur stark vermehren und unsere einheimischen Marienkäfer verdrängen können. Achte also darauf, dass es sich wirklich um heimische Marienkäferarten handelt, bevor du bestellst.


Ich habe das zu Testzwecken ausprobiert. Natürlich mit zertifizierten, heimischen Larven! Ich war ziemlich beeindruckt… Die kleinen Helfer kamen in einem Döschen mit Papierschnipseln, die man vorsichtig mit einer Pinzette auf den Pflanzen verteilt. Kaum freigelassen, stürzten sie sich hungrig auf die Blattläuse. Nach einer Nacht war die Pflanze wie neu geboren. Keine einzige Blattlaus übrig. Nicht einmal der Honigtau war noch da! Leider verschwinden dann aber auch die Marienkäferlarven. Denn es gibt ja nichts mehr zu fressen. Sie ziehen weiter, suchen sich Nahrung und schließlich ein Plätzchen zum verpuppen. Denn sie wollen ja mal ein Marienkäfer werden.
Marienkäferlarven finden – so klappt’s
Du musst keine Marienkäferlarven gegen die Blattläuse bestellen, wenn du ein bisschen Geduld und einen wachen Blick hast. Marienkäferlarven findest du ganz einfach draußen. Natürlich vor allem dort, wo viele Blattläuse sind.
Schau dir im Frühling und Frühsommer mal genau die Rückseiten von Blättern an. Besonders an Rosen, Holunder oder auch Brennnesseln. Ich habe auch auf den Blüten des Spitzwegerich schon sehr viele Läuse entdeckt. Marienkäferlarven waren dann auch nicht weit. Auch unter Gegenständen im Garten verstecken sie sich gern mal. Zusammen mit Ohrenzwickern (die übrigens auch gegen die Blattläuse helfen können). Auch in Balkonkübeln, Hochbeeten oder am Rand von wilden Hecken wirst du oft fündig.
Die Larven sind länglich, grau-schwarz mit kleinen orangenen Punkten – fast wie winzige Mini-Krokodile. Wenn du welche entdeckst, kannst du sie vorsichtig auf Pflanzen mit Blattlausbefall umsiedeln.
Ein kleiner Tipp: Lass deine Gartenpflanzen möglichst ohne Chemie! Dann siedeln sich nämlich auch die Marienkäfer ganz von allein an und übernehmen die Schädlingsbekämpfung kostenlos.
Wozu sind Marienkäferlarven noch gut?
Neben Blattläusen sollen die kleinen Helfer auch bei Spinnmilben unterstützen. Bei mir war bisher zum Glück nur eine einzige Pflanze betroffen – eine Gurke. Ich habe dort vorsichtig ein paar Marienkäferlarven angesiedelt. Leider war ich gerade im Urlaub und konnte das Geschehen nicht überwachen, sodass es mit den Spinnmilben nicht geklappt hat und die Gurke einging.

Ich bin mir aber sicher, dass es funktioniert hätte, wenn ich vor Ort gewesen wäre. Wahrscheinlich hätten die Marienkäferlarven noch ein bisschen Verstärkung gebraucht – es waren nämlich nur zwei oder drei Stück im Einsatz.
Wenn du schon Erfahrungen mit Marienkäferlarven gegen Blattläuse und Spinnmilben hast, freue ich mich über deine Tipps in den Kommentaren. Ich hoffe allerdings, so einen Befall nie wieder zu bekommen. Spinnmilben sind wirklich hartnäckig und können alle umliegenden Pflanzen gefährden.
Das harte Zeug
Von chemischen Mitteln kann ich nur abraten. Klar, man könnte Blattläuse auch mit Pflanzenschutzmitteln bekämpfen, aber zu welchem Preis? Das Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten oder vom Balkon soll doch zu 100 % Bio sein. Regionaler und unbehandelter geht es kaum noch. Warum also die Ernte mit Chemie und Gift belasten? Auch Zierpflanzen mögen so eine Behandlung nicht unbedingt.
Unsere Umwelt ist ohnehin schon stark belastet, da zählt jedes bisschen Chemie, das wir nicht einsetzen. Jede natürliche Methode ist wertvoll. Zudem würden dann auch keine Marienkäferlarven gegen die Blattläuse mehr in deinen Garten kommen. Denn die mögen auch keine Chemie.
Und zum Glück muss man sich nicht nur auf Marienkäferlarven verlassen. Es gibt noch viele andere Nützlinge, die Blattläuse fressen oder in Schach halten: Schwebfliegenlarven, Florfliegenlarven (die sogenannten Blattlauslöwen), Schlupfwespenlarven, Raupenfliegen, Raubwanzen, Laufkäfer, Weichkäfer, Spinnen und sogar Vögel.
Probiere ruhig ein bisschen herum und kombiniere verschiedene Methoden. Deine Erfahrungen kannst du natürlich sehr gern in den Kommentaren teilen. So unterstützt du andere Gartenfreunde.
„Wir sind die einzige Spezies, die ihr Essen vergiftet, damit andere es nicht fressen – und es dann selbst isst.“
(oft zitiert in Diskussionen über Pestizide und Landwirtschaft)
